Die gamescom ist mittlerweile vorbei, die Stände werden abgebaut und in der Kölner Altstadt macht sich wieder der gewohnte Alltag breit. Es war wieder einmal eine riesige Messe. Wäre der Einlass am Samstag nicht aufgrund von Überfüllung vorübergehend geschlossen wurden, die Marke von 275.000 Besuchern wäre mit Sicherheit nicht das Ende der Fahnenstange gewesen.
Am Freitag hatte es sich erfreulicherweise ergeben, dass ich Warhammer Online: Wrath of Heroes für zwei Runden anspielen und mit Lead Designer Graham Bennett zu sprechen. Mein erster Eindruck: Ich war überrascht!
Warum? Das erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel.

Der Spieleinstieg
Die Lobby von Wrath of Heroes, über welche die Spiele gestartet werden, machte einen aufgeräumten Eindruck. Unverkennbar prangte der Knopf im oberen Drittel, der die Anmeldung für mein erstes Match ermöglichte. Community Manager Kai Schober setzte sich neben mich und erklärte mir den grundsätzlichen Aufbau des Spiels, aber seine Worte verhallten in meinen Fanboy-Ohren, denn ich wollte endlich loslegen.
Nach einer kurzen Zeit in der Warteschlange und dem Ladebildschirm empfing mich eine schwarz-weiße Grafik, welche den grundsätzlichen Kartenaufbau und die Ziele innerhalb des Schlachtfelds darstellte. An dieser Stelle bitte ich um Verständnis, dass ich schneller auf weiter klickte als das ich die Grafik vollständig erfassen konnte... Als nächstes fand ich mich im Charakterbildschirm wieder, in welchem ich zwischen 7 Helden wählen konnte. Meine Wahl fiel als erstes auf den kleinen Goblin, welcher als einziger über eine Vielzahl an Heilfertigkeiten verfügte und schon befand ich mich in meinem ersten Match.
Das Szenario
Der angepasste Mourkain-Tempel zeichnet sich durch 3 Startpunkte mit 3 dazwischen versetzten Schlachtfeldzielen aus. Diese nimmt man ein, indem man sich innerhalb der Reichweite des Zieles aufhält, ohne das ein gegnerischer Spieler in der Nähe der Flagge ist. Dabei gilt genau wie in WAR: Je mehr Spieler des eigenen Teams sich innerhalb der Flaggenzone befinden, desto schneller nimmt man dieses ein, wobei die verbleibende Dauer durch einen gut sichtbaren Balken in der unteren Bildschirmhälfte dargestellt wurde.
Sobald ein Team eines der 3 äußeren Schlachtfeldziele dominiert ist es in der Lage das mittlere Hauptziel innerhalb des Tempels
am gleichen Artefaktplatz wie im Szenario auf den Live-Servern einzunehmen und das Artefakt zu erbeuten. Mit der Vertrautheit der Karte und Teilen des Interfaces hörte jedoch auch schon ein Großteil der Gemeinsamkeiten auf.
Das ist anders als WAR!
Als die Vorbereitungszeit endlich abgelaufen war, rannte ich erst einmal wie von der Tarantel gestochen in Richtung des naheliegendsten BOs. Die Systematik der Skills hatte ich mir kurz erklären lassen - dabei ist die 1 mit einer spambaren Fähigkeit versehen und dies steigert sich mit jeder aufsteigenden Zahl, wobei die 5 meist eine Crowd Control Fertigkeit beinhaltet. Ich hatte ja den Heiler gewählt und wie ich es von den Live-Servern her kannte, klickte ich als erstes auf einen meiner Mitspieler in der Gruppenanzeige und warf ihm einen HoT zu - dachte ich, denn eine Sekunde später wunderte ich mich, warum mein Charakter auf einmal aufhörte zu rennen und keine Fähigkeiten mehr auslöste... ein Bug?
Erschrocken und von leichter Panik begleitet bemerkte ich, dass sich stattdessen meine Chatleiste geöffnet hatte und mir anbot, einem meiner Mitspieler lustige Zeichenketten zu zuflüstern. Mein entsetzter Blick ging rüber zu Kai und der erklärte mir freundlich, dass es in Wrath of Heroes keine Möglichkeit zum anvisieren verbündeter Spieler gibt. Meiner Frage, wie ich denn mit meinem Heiler meiner Pflicht nachgehen solle ohne diesen anzuvisieren, folgte die Erkenntnis, dass sämtliche Heilfähigkeiten meine Mitspieler "in Reichweite" betreffen.

Leicht frustriert wechselte ich nach ein paar Minuten auf den Ork
Bax Dreadtoof und versuchte mein Glück als böser Nahkämpfer. Dabei war meine erste Erkenntnis, dass die Melee-Range-Abfrage in WoH, im Gegensatz zu WAR, wirklich zu funktionieren scheint, immerhin musste ich gefühlt viel näher an den Gegner ran als dies in WAR der Fall ist. Dabei unterstütze mich eine Fertigkeit, die meine Geschwindigkeit kurzzeitig erhöhte, außerdem konnte ich den Gegner verlangsamen.
Eine weitere Erkenntnis war, dass die Effekte und Immunitäten viel schneller auslafen und die Geschwindigkeit mich Frischlinge mehr als einmal überraschte. Warhammer Online: Wrath of Heroes ist schnell, viel schneller als WAR-Spieler das gewöhnt sind und es dauerte eine Partie bis ich diesen Umstand akzeptierte und mich auf die neuen Gegebenheiten einstellte.
Die Gefühle nach der Erkenntnis
Ich möchte gar nicht zu sehr weiter ins Detail über die Mechaniken und ähnliches gehen, einfach weil das Spiel noch in der Entwicklung ist und viele Dinge sich erst innerhalb der Beta richtig formen werden. Was ich aber definitiv sagen kann ist, dass ich mir durchaus vorstellen kann regelmäßig zu Nebenzeiten, oder wenn gerade etwas Leerlauf in WAR herrscht, in das Spiel einzuloggen und ein wenig Spaß zu haben. Man merkt WoH an das es einfach anders ist und sich das Entwicklerteam viele unabhängige Gedanken zum Titel gemacht hat. Ein kleines Feature ist beispielsweise die Möglichkeit Plätze auf der Minimap zu "pingen", um den eigenen Mitspielern den Weg zu zeigen.
Graham betonte mir gegenüber auch mehrfach, dass es nicht darum ginge einen WAR-Klon zu entwickeln, sondern eine neue Spielerfahrung zu vermitteln. Dabei zielen sie auf ein nachhaltiges und substantielles Wachstum ab. Ich persönlich sehe das Spiel aktuell als eine Ergänzung, die sich jedoch sehr oberflächlich anfühlt und nicht mit meinen bisherigen Erlebnissen in WAR vergleichbar ist. Diese "Oberflächlickeit" ist jedoch nicht zwingend negativ zu sehen und erinnert mich persönlich eher an das Gefühl, welches mich hin und wieder dazu bringt Team Fortress 2 zu starten und eine Runde durch die Gegend zu ballern. Wo wir gerade bei Team Fortress sind: Der Grafikstil wirkt im Spiel nicht so stark verzerrt wie es auf den Screenshots den Anschein hat und mir persönlich fiel er nach einer gewissen Zeit
- von gewissen Zielmarken abgesehen - auch nicht mehr auf.
Persönlich kann ich nur jedem empfehlen sich zurück zu lehnen und dieses
NEUE Spiel auf sich wirken zu lassen. Bereits nach so kurzer Zeit entdeckte ich immer wieder Kleinigkeiten, die für mich einen großen Unterschied machen. Besonders was die Bedienbarkeit angeht bin ich übrigens sehr positiv überrascht und würde mir wünschen, dass einige Features auch standardmäßig ihren Weg in WAR finden. Von den verfügbaren Helden habe ich 5 angetestet und diese spielten sich alle sehr unterschiedlich. Ich freue mich auf die Beta und bin gespannt, wie andere Spieler Wrath of Heroes aufnehmen werden.
[...] Schnelle Deathmatch-Action ist hier das Ziel. An dieser Stelle der Hinweis auf unsere Kolumne: So spielt sich Wrath of Heroes. Die Charaktere werden sich sehr unterschiedlich spielen. Während manche Klassen sehr auf Button [...]
Erstellt 2011-08-28 12:11:55 von Mythic: Neue Infos vom PAX-Panel - WAAAGH.de